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Zur Geschichte der Gruppe Georg Elser

23. August 2013

Die Gruppe Georg Elser ist Geschichte. Sie muss sich auflösen, weil ihr Name töricht ist.
Wer nur einen flüchtigen Blick auf eine Münchner Elser-Gedenkinitiative geworfen hat, die wähnt, dass „Elser lebt!“ und ausgerechnet als Wutbürger gegen Stuttgarter Eisenbahnprojekte reüssiert, dem schwant, dass auch die Absicht, den fähigsten Hitlergegner als Verkörperung der Kritischen Theorie auszuweisen, nur eine besonders bescheidwisserische Variante einer längst offenkundigen Tendenz der deutschen Geschichtspolitik ist: die Sinnstiftung der Tragödie Elsers als kulturelles Erbe des postnazistischen Deutschlands. Das imponierende Attentat auf Hitler und Konsorten ist nicht abzulösen vom gewaltsamen Tod, den Elser infolgedessen erlitten hat. Jede Elser-Gruppe, die sich mit politischem Interesse dem Zeitgenössischen widmet, hat an dem Versuch Anteil, aus dem Ermordeten und seiner Geschichte moralisches Kapital zu schlagen und Elser als Märtyrer aufzurichten. Den Namen Georg Elsers zu würdigen, würde dagegen bedeuten, ihn von jeder politischen Verwertung frei zu machen.
Zur Dokumentation der Arbeit der letzten sechs Jahre bleibt das Weblog der Gruppe bestehen.